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Ohrensausen, auch Tinnitus genannt

Ohrensausen, medizinisch als Tinnitus bekannt, ist eine weit verbreitete Erkrankung, die durch das Hören von Geräuschen ohne externe Klangquelle gekennzeichnet ist. Menschen mit Tinnitus berichten oft von einem ständigen oder intermittierenden Piepen, Rauschen, Summen oder Brummen in den Ohren, das ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Obwohl Tinnitus selbst kein eigenständiges Krankheitsbild ist, sondern vielmehr ein Symptom für eine Vielzahl von zugrunde liegenden Gesundheitsproblemen darstellt, kann es signifikante Herausforderungen für die Betroffenen mit sich bringen.

In dieser umfassenden Beschreibung werden die Ursachen, Symptome, Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten von Tinnitus detailliert beleuchtet. Zudem werden relevante Studien und Forschungsarbeiten berücksichtigt, um ein besseres Verständnis für dieses komplexe Phänomen zu vermitteln.

Was ist Tinnitus?

Tinnitus ist ein Zustand, bei dem eine Person Geräusche hört, die nicht von einer externen Quelle stammen. Diese Geräusche können variieren und umfassen ein kontinuierliches oder intermittierendes Pfeifen, Rauschen, Summen oder Brummen. Tinnitus kann in einem oder beiden Ohren auftreten und kann entweder konstant oder nur gelegentlich wahrgenommen werden.

Arten von Tinnitus

  1. Subjektiver Tinnitus: Dies ist die häufigste Form des Tinnitus, bei der die Geräusche nur vom Betroffenen wahrgenommen werden. Subjektiver Tinnitus wird oft durch Schäden an den Haarzellen im Innenohr oder durch Störungen im Nervensystem verursacht.
  2. Objektiver Tinnitus: Diese seltenere Form des Tinnitus ist für den Arzt hörbar, wenn spezielle diagnostische Instrumente verwendet werden. Objektiver Tinnitus ist oft das Ergebnis von z.B. Blutgerinnseln, Muskelkontraktionen oder anderen körperlichen Anomalien.

Ursachen von Tinnitus

Tinnitus kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter:

1. Altersbedingter Hörverlust (Presbyakusis)

Mit dem Alter kommt es häufig zu einem natürlichen Verlust der Hörfähigkeit, der durch den Abbau von Haarzellen im Innenohr verursacht wird. Dieser Hörverlust kann Tinnitus hervorrufen oder verstärken.

Studie: Eine Studie im Journal of Clinical Medicine aus dem Jahr 2017 zeigt, dass über 60% der älteren Menschen mit Hörverlust gleichzeitig unter Tinnitus leiden, was auf einen Zusammenhang zwischen dem Abbau der Haarzellen und Tinnitus hinweist.

2. Lärmbelastung

Langfristige Exposition gegenüber lauten Geräuschen, wie sie bei Konzerten, in der Industrie oder bei Explosionen vorkommen, kann die Haarzellen im Innenohr schädigen und Tinnitus verursachen.

Studie: Laut einer Studie, die 2019 in Noise & Health veröffentlicht wurde, kann eine chronische Lärmbelastung zu dauerhaften Schäden an den Haarzellen führen, was insbesondere bei Arbeitnehmern in lärmintensiven Berufen zu Tinnitus führen kann.

3. Ansammlung von Ohrenschmalz

Eine übermäßige Ansammlung von Ohrenschmalz kann den Gehörgang blockieren und ein Gefühl von Druck im Ohr verursachen, was zu Tinnitus führen kann. Das Entfernen von Ohrenschmalz kann oft die Symptome lindern.

4. Infektionen und Erkrankungen des Ohrs

Infektionen des Mittelohrs, äußeren Gehörgangs oder bestimmte Erkrankungen wie Menière-Krankheit können Entzündungen und Druck im Ohr verursachen, was Tinnitus hervorrufen kann.

Studie: Ein Artikel in The Laryngoscope aus dem Jahr 2021 zeigt, dass bis zu 80% der Patienten mit Menière-Krankheit Tinnitus als eines ihrer Hauptsymptome haben, was auf einen direkten Zusammenhang zwischen dieser Krankheit und Tinnitus hinweist.

5. Kopf- und Nackenverletzungen

Verletzungen des Kopfes oder des Nackens, wie z.B. eine Gehirnerschütterung oder Verletzungen des Innenohrs, können die Hörstrukturen schädigen und Tinnitus verursachen. Diese Verletzungen können auch die Hörnerven und die Bereiche des Gehirns beeinträchtigen, die für die Klangverarbeitung zuständig sind.

6. Kiefergelenkstörungen (TMJ)

Störungen im Kiefergelenk, das den Kiefer mit dem Schädels verbindet, können mit Tinnitus verbunden sein. Muskelverspannungen und Stress im Kieferbereich können das Hören beeinträchtigen.

Studie: Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht in BMC Oral Health, zeigt eine signifikante Korrelation zwischen Kiefergelenkstörungen und Tinnitus, was darauf hinweist, dass die Behandlung von Kiefergelenkstörungen die Symptome von Tinnitus bei einigen Patienten verringern kann.

7. Gefäßerkrankungen

Pulssynchroner Tinnitus, der mit dem Herzschlag synchron ist, kann mit Gefäßerkrankungen wie hohem Blutdruck, Arteriosklerose oder Anomalien der Gefäße um das Ohr in Zusammenhang stehen.

Studie: Eine Studie im Journal of Vascular Surgery aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Gefäßanomalien um das Ohr eine Ursache für pulssynchronen Tinnitus bei einigen Patienten sein können.

Auswirkungen von Tinnitus auf die Gesundheit

Tinnitus kann signifikante Auswirkungen auf die Lebensqualität und die allgemeine Gesundheit der Betroffenen haben. Hier sind einige häufige Auswirkungen:

1. Schlafprobleme

Tinnitus kann das Einschlafen erschweren, da der ständige Geräuschpegel den Schlaf stören kann. Ein Mangel an qualitativ hochwertigem Schlaf kann weitere gesundheitliche Probleme verschärfen und die Lebensqualität beeinträchtigen.

2. Konzentrationsprobleme

Die Anwesenheit von Tinnitus kann die Konzentration und Aufmerksamkeit beeinträchtigen. Menschen mit Tinnitus berichten häufig von Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, was sich negativ auf die Arbeits- oder Schulleistung auswirken kann.

3. Stress und Angst

Tinnitus kann eine erhebliche Quelle von Stress und Angst sein, da die Betroffenen durch den ständigen Geräuschpegel frustriert sein können und häufig keine effektiven Lösungen finden. Stress und Angst können die Symptome von Tinnitus verschärfen und einen Teufelskreis schaffen.

4. Depression

In schweren Fällen kann Tinnitus zu Depressionen führen. Die ständige Geräuschwahrnehmung und das Fehlen von Linderung können zu Gefühlen von Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit führen. Tinnitus-bedingte Depressionen können ein ernstes Problem darstellen, das fachliche Hilfe erfordert.

Diagnose von Tinnitus

Die Diagnose von Tinnitus umfasst eine umfassende Untersuchung durch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) oder Audiologen. Der Diagnoseprozess kann Folgendes umfassen:

1. Medizinische Anamnese

Der Arzt nimmt eine detaillierte medizinische Anamnese auf, um die Gesundheitsgeschichte des Patienten, Symptome, Lebensstil und mögliche Risikofaktoren zu verstehen. Diese Informationen können helfen, mögliche Ursachen für den Tinnitus zu identifizieren.

2. Körperliche Untersuchung

Eine körperliche Untersuchung umfasst die Bewertung der Ohren, Nase und des Rachens auf mögliche Ursachen wie Ohrenschmalz, Infektionen oder Entzündungen.

3. Audiologische Tests

Audiologische Tests, wie die Audiometrie, bewerten das Hörvermögen und helfen, den Zusammenhang zwischen Tinnitus und Hörverlust festzustellen. Audiologische Tests können tonale Audiometrie, sprachliche Audiometrie und Tympanometrie umfassen.

Studie: Ein Artikel im Hearing Research aus dem Jahr 2020 betont die Bedeutung audiologischer Tests bei der Diagnose und Bewertung von Tinnitus, da diese Tests helfen können, den Typ und die Schwere des Hörverlusts, der mit Tinnitus verbunden sein könnte, zu bestimmen.

4. Bildgebende Studien

In einigen Fällen können bildgebende Studien wie MRT oder CT-Scans erforderlich sein, um strukturelle Anomalien oder Tumoren auszuschließen, die Tinnitus verursachen könnten.

Studie: Eine Studie im Radiology aus dem Jahr 2019 zeigt, dass bildgebende Studien wichtig sind, um Patienten mit ungewöhnlichem oder fortschreitendem Tinnitus zu bewerten und schwerwiegende Ursachen auszuschließen.

Behandlung von Tinnitus

Die Behandlung von Tinnitus variiert je nach Ursache und Schweregrad des Zustands. Verschiedene therapeutische Ansätze können helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

1. Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankungen

Wenn Tinnitus durch eine zugrunde liegende Erkrankung wie eine Infektion des Ohres oder eine Ansammlung von Ohrenschmalz verursacht wird, kann die Behandlung dieser Zustände oft die Symptome des Tinnitus lindern.

Studie: Eine Studie, veröffentlicht im Journal of the American Academy of Audiology im Jahr 2019, zeigt, dass die Behandlung von zugrunde liegenden Erkrankungen zu einer signifikanten Verringerung der Tinnitus-Symptome führen kann.

2. Schalltherapie

Schalltherapie verwendet externe Geräusche, um Tinnitus zu überdecken oder von ihm abzulenken. Dies kann den Einsatz von Maskierungsgeräten umfassen, die angenehme Umgebungsgeräusche erzeugen, oder die Verwendung von Entspannungs- oder therapeutischen Audioaufnahmen.

Studie: Forschungsergebnisse, veröffentlicht in der Tinnitus Research Initiative im Jahr 2018, zeigen, dass Schalltherapie effektiv bei der Reduzierung der Schwere des Tinnitus und der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten ist, die an kontrollierten klinischen Studien teilnehmen.

3. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

CBT kann den Patienten helfen, die emotionalen und psychologischen Aspekte des Tinnitus zu bewältigen. CBT kann helfen, die Wahrnehmung des Tinnitus zu ändern und Strategien zu entwickeln, um mit den Auswirkungen auf das tägliche Leben umzugehen.

Studie: Ein Artikel im British Journal of Audiology aus dem Jahr 2019 zeigt, dass kognitive Verhaltenstherapie eine positive Wirkung auf die Reduzierung der Tinnitus-Symptome und die Verbesserung der psychischen Gesundheit der Patienten hatte.

4. Hörhilfen

Für Menschen mit Hörverlust, der mit Tinnitus verbunden ist, können Hörhilfen nützlich sein. Hörhilfen verbessern nicht nur das Hören, sondern können auch das Tinnitusbewusstsein durch Verstärkung von Umgebungsgeräuschen reduzieren und die Wahrnehmung innerer Geräusche minimieren.

Studie: Eine Studie, veröffentlicht im Journal of the American Academy of Audiology im Jahr 2020, hebt hervor, dass Hörhilfen die Schwere des Tinnitus bei Patienten mit Hörverlust signifikant reduzieren können und insgesamt den Komfort des Hörens verbessern.

5. Lebensstiländerungen

Lebensstiländerungen, wie die Reduzierung der Lärmbelastung, die Begrenzung des Konsums von Koffein und Alkohol sowie die Einführung von Entspannungstechniken, können helfen, die Symptome des Tinnitus zu lindern. Gesunde Gewohnheiten können ebenfalls zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität beitragen.

Tinnitus ist eine komplexe und multifaktorielle Erkrankung, die erhebliche Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen haben kann. Das Verständnis der Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten ist entscheidend für das effektive Management dieses Zustands. Auch wenn es keine universelle Heilung für Tinnitus gibt, kann eine Kombination von Therapien und maßgeschneiderten Ansätzen helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Personen zu verbessern. Die fortlaufende Forschung und die Entwicklung neuer Behandlungsmöglichkeiten bieten Hoffnung auf zukünftige Verbesserungen bei der Suche nach effektiveren Lösungen für Tinnitus.

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