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Fragebogen phq-9 zur beurteilung und ueberwachung depressiver symptome

Selbsttest bei depressiven Beschwerden: Wie der PHQ-9 Ihren Alltag unterstützen kann

Ein Werkzeug zur Früherkennung seelischer Belastung – auch außerhalb der Arztpraxis

Depressive Störungen zählen weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Sie beeinträchtigen nicht nur die Stimmung, sondern auch den Schlaf, die Leistungsfähigkeit und die Lebensfreude. Viele Betroffene erkennen die Anzeichen erst spät oder trauen sich nicht, Hilfe zu suchen. Hier bietet der PHQ-9-Fragebogen eine einfache und wissenschaftlich fundierte Möglichkeit, sich selbst strukturiert einzuschätzen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie den PHQ-9 effektiv nutzen, wie Sie die Ergebnisse interpretieren – und finden ein vollständig integriertes HTML-Formular zur direkten Anwendung.

Der Nutzen des PHQ-9 für Ihre mentale Gesundheit

Der PHQ-9 (Patient Health Questionnaire-9) basiert auf den Kriterien des Diagnostischen und Statistischen Manuals Psychischer Störungen (DSM-IV) und dient der Selbsteinschätzung depressiver Symptome. Mit nur neun Fragen können Sie Hinweise auf eine mögliche depressive Episode erhalten.

Besonders in frühen Phasen oder bei leichter Ausprägung können durch diesen Fragebogen erste Schritte in Richtung Selbsthilfe oder professioneller Unterstützung eingeleitet werden. Der Test kann zudem wiederholt verwendet werden, um Veränderungen im Verlauf zu dokumentieren – beispielsweise im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung.

Für wen ist der PHQ-9 besonders geeignet?

Die Anwendung des PHQ-9 ist unkompliziert und bietet sich für verschiedene Zielgruppen an:

  • Privatpersonen, die Veränderungen ihres psychischen Befindens wahrnehmen

  • Hausärztliche Praxen zur schnellen Abklärung von Symptomen

  • Psychotherapeutische Einrichtungen zur Verlaufsbeobachtung

  • Betriebe, die Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit anbieten

  • Studierende und Schüler, die unter Stress und Leistungsdruck stehen

Vor allem Menschen, die unter Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Gefühlen der Leere oder einem Verlust an Lebensfreude leiden, können durch das Ausfüllen des PHQ-9 mehr Klarheit gewinnen.

So funktioniert der PHQ-9

Der Fragebogen besteht aus 9 standardisierten Fragen, die sich auf typische Symptome einer Depression beziehen. Die Antworten werden auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet:

  • 0 Punkte – Überhaupt nicht

  • 1 Punkt – An einzelnen Tagen

  • 2 Punkte – An mehr als der Hälfte der Tage

  • 3 Punkte – Beinahe jeden Tag

Die maximale Punktzahl liegt bei 27. Je höher der Wert, desto deutlicher ausgeprägt sind die Symptome. Die Einteilung erfolgt wie folgt:

PunktzahlInterpretation
0–4Keine oder minimale depressive Symptome
5–9Leichte depressive Symptome
10–14Mittelgradige depressive Symptome
15–19Mittelschwere depressive Episode
20–27Schwere depressive Episode

Die Fragen im Detail

Die neun Fragen beziehen sich auf folgende Aspekte:

  1. Interesse oder Freude an Aktivitäten

  2. Niedergeschlagenheit oder Hoffnungslosigkeit

  3. Schlafprobleme (zu viel oder zu wenig)

  4. Müdigkeit oder Energiemangel

  5. Veränderungen beim Appetit

  6. Geringes Selbstwertgefühl oder Schuldgefühle

  7. Konzentrationsprobleme

  8. Verlangsamung oder Unruhe

  9. Suizidale Gedanken

Diese Fragen decken ein breites Spektrum möglicher Symptome ab und ermöglichen eine ganzheitliche Selbsteinschätzung.

Der PHQ-9 in der therapeutischen Begleitung

Therapeut*innen nutzen den PHQ-9 oft, um Veränderungen im Verlauf einer Behandlung sichtbar zu machen. Besonders in der kognitiven Verhaltenstherapie oder bei medikamentöser Behandlung ist es hilfreich, die Entwicklung regelmäßig zu dokumentieren.

Auch Selbsthilfegruppen und Coaching-Angebote greifen verstärkt auf den PHQ-9 zurück, da er schnell, präzise und ohne Fachkenntnisse einsetzbar ist.

Empfehlungen für den Einsatz im Alltag

Um den PHQ-9 sinnvoll zu nutzen, können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Regelmäßige Anwendung (z. B. alle zwei Wochen) ermöglicht die Beobachtung von Entwicklungen

  • Vergleich mit früheren Ergebnissen zeigt Fortschritte oder Verschlechterungen

  • Ergänzung durch ein Stimmungstagebuch hilft, Auslöser zu erkennen

  • Einbindung in Gespräche mit Fachpersonen liefert zusätzliche Informationen

Grenzen der Selbstdiagnose

Wichtig: Der PHQ-9 ist ein Hilfsmittel zur Orientierung, aber keine endgültige Diagnose. Selbst bei hohen Punktzahlen ist eine fachärztliche oder psychotherapeutische Abklärung unerlässlich. Besonders bei der letzten Frage – zu suizidalen Gedanken – gilt: Schon ein Punkt erfordert sofortiges Handeln.

Soforthilfe bei akuten Belastungen

Sollten Sie durch das Ausfüllen des Fragebogens merken, dass Sie sich überfordert oder in Gefahr fühlen, zögern Sie nicht:

  • Wenden Sie sich an einen Hausärztin oder Psychotherapeut*in

  • Rufen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst (116 117)

  • Kontaktieren Sie eine Kriseninterventionseinrichtung

  • Nutzen Sie das anonyme und kostenlose Gesprächsangebot der Telefonseelsorge (0800 1110111)

Funktionaler PHQ-9-Fragebogen als HTML-Formular

Nachfolgend finden Sie ein vollständig integriertes HTML-Formular zur Selbstauswertung. Ihre Angaben bleiben anonym. Sie erhalten direkt nach dem Absenden eine einfache Summenauswertung.

 

PHQ-9 Selbsteinschätzung

Bitte geben Sie an, wie häufig Sie die folgenden Beschwerden in den letzten zwei Wochen erlebt haben:

  1. Wenig Interesse oder Freude an Aktivitäten:
  2. Niedergeschlagenheit, Depression oder Hoffnungslosigkeit:
  3. Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder übermäßiger Schlaf:
  4. Gefühl von Müdigkeit oder Energiemangel:
  5. Appetitlosigkeit oder übermäßiges Essen:
  6. Gefühl, ein Versager zu sein oder sich selbst Vorwürfe machen:
  7. Konzentrationsschwierigkeiten:
  8. Verlangsamung oder innere Unruhe:
  9. Gedanken, sich etwas anzutun:

 

 

Der PHQ-9 ist ein etabliertes und verlässliches Instrument zur Selbsteinschätzung bei depressiven Symptomen. Mit nur wenigen Fragen liefert er fundierte Hinweise auf die seelische Gesundheit und unterstützt sowohl Fachpersonal als auch Betroffene im Alltag. Wichtig ist: Ein Test ersetzt kein Gespräch, kann aber der erste Schritt zu mehr Klarheit und Gesundheit sein. Nutzen Sie den Fragebogen als regelmäßige Reflexion – und zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie sie benötigen.

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